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Tokugawa-Kunstmuseum, Nagoya

Das private Tokugawa-Kunstmuseum (jap. 徳川美術館, Tokugawa Bijutsukan) in Nagoya bewahrt die Kunstschätze der Owari-Tokugawa und macht sie der Öffentlichkeit zugänglich.

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Museums-Grundstück war zu Beginn der Edo-Zeit Residenz wichtiger Minister der Tokugawa, wie Naruse, Ishiko, Watanabe. Ab 1695 nutzte der 2. Daimyo Tokugawa Mitsutomo (徳川 光友; 1625–1700) einen Teil dieses Gelände unter dem Namen "Ozone o-yashki" (大曽根御屋敷) als Alterssitz. Damals dehnte sich das Grundstück in Nordsüdrichtung um 700 m, in Ostwestrichtung bis zu einem Km aus, war damit 13 mal so groß, wie die heutige Anlage. 1869 fielen die Naruse- und Ishiko-Grundstücke an die Tokugawa zurück, der amtierende 18. Chef des Hauses, Tokugawa Yoshiakira (徳川義礼; 1863–1908), erwarb dazu das Watanabe-Grundstück und errichtete eine Residenz für für sich und seine Familie und zog dort 1893 ein.

Auf Bestreben des 19. Oberhauptes der Owari-Linie der Tokugawa, Tokugawa Yoshichika (1886–1976), wurde 1930 der größte Teil des Geländes der Stadt Nagoya übereignet und die Stiftung Reimeikai (黎明会) gegründet, die 1935 das Museum als viertes privates Kunstmuseen in Japan eröffnete. Die Bibliothek der Owari-Tokugawa, Hōsa-Bunko (蓬左文庫)[A 1] genannt, erhielt ein eigenes Gebäude. Die Stadt restaurierte die Residenz und eröffnete 1932 diesen Teil zusammen mit der Gartenanlage als "Tokugawa-en" (徳川園). Die Residenz ging am 14. Mai 1945 bei einem Bombenangriff fast vollständig verloren, das Museum wurde nicht beschädigt und konnte 1947 wieder seine Arbeit aufnehmen.

Man betritt das Gelände durch ein Tor aus der Edo-Zeit, das einstöckige Hauptgebäude enthält neben größeren und kleineren Ausstellungsräumen auch einen Vortragssaal. Nach der Feier des 50-jährigen Bestehens 1985 erfolgte eine durchgehende Renovierung, die 1987 abgeschlossen wurde.

Übersicht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Sammlung, beginnend mit Erbstücken von Tokugawa Ieyasu, umfasst mehr als 10.000 Objekte (Stellschirme, Bildrollen, Kalligraphie, Tongefäße, Teeschalen, Bestecke für die Teezeremonie, Lackschalen und –schachteln, Spielzeug, Musikinstrumente, Nō-Masken und -Gewänder, Rüstungen, Waffen und anders) in hoher künstlerischer Qualität. Das Museum besitzt

Alle Stücke befinden sich in einem hervorragenden Zustand und sind sehr gut dokumentiert.

Ständige Ausstellung und Wechselausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Raum 1: Symbole der Ritterschaft – Rüstungen, Schwerter, Gewehre, kleine Kanonen
  • Raum 2: Gepflegte Kultur – Teeschalen und Geräte zur Teezeremonie
  • Raum 3: Für Zeremonien – Nachbildung eines Empfangsraums mit Tokonoma
  • Raum 4: Gehobenes Vergnügen – -Masken und Kostüme, Nō-Bühne
  • Raum 5: Daimyō-Eleganz – Lackschalen und anderes Speisegerät
  • Raum 6: Kaiserlicher Schatz – Das Genji-Monogatari
  • In den Räumen 7, 8 und 9, die sich im Altbau von 1930 befinden, finden im Jahr circa zehn Wechselausstellungen. Meist werden einzelne Bereiche besonders hervorgehoben, zum Jahresanfang und –ende befassen die Ausstellungen sich auch mit Querschnittsthemen.

Bildauswahl[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hōsa bedeutet "links (westlich) vom Hōrai-gū", dem Atsuta-Schrein. Gemeint ist damit Nagoya.
  2. Diese Darstellung wird auch „Shikami-zō“ („Missbehagen-Porträt“) genannt. Sie unterscheidet sich auffällig von den üblichen Darstellungen Ieyasus.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Faltblatt des Museums
  • Tokugawa bijutsukan (Hrsg.): Meihin zuroku. (Katalog des Museums), 1987
  • Tokugawa bijutsukan (Hrsg.): The Tokugawa Art Museum Guide Book, 2015 (Japanisch mit Zusammenfassung in Englisch)

Weblink[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Tokugawa Art Museum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 35° 11′ 1″ N, 136° 55′ 59″ O


Kategorie:Kunstmuseum in Japan Kategorie:Nagoya‎ Kategorie:Gegründet 1935 Kategorie:Kultur (Präfektur Aichi)